Für einige Menschen ist der Gedanke an die eigene Rente beängstigend, schließlich ist der altersbedingte Ruhestand der amtliche Beleg dafür, dass man nicht mehr zu den Jüngsten gehört. Für die allermeisten hingegen ist die Aussicht auf mehr Freizeit, die Möglichkeit, den lang vernachlässigten Hobbys endlich nachgehen zu können und mehr Zeit mit den Enkeln zu verbringen, durchaus verlockend und erstrebenswert. Wir werden immer älter, und wenn man heutzutage mit 67 Jahren in Rente geht, hat man, vorausgesetzt die Gesundheit spielt mit, unter normalen Umständen noch gute 20 Jahre vor sich, die man von nun an nicht mehr fremdbestimmt verbringen muss. Die beruflichen Verpflichtungen, Sorgen und vor allem der Stress fallen weg. Wer es sich leisten kann aufgrund persönlicher Vorsorge oder von Arbeitgeberseite aus, entscheidet sich deshalb oft schon für den Vorruhestand. Die wenigsten von uns werden in der Lage sein, mit 50 Jahren die Arbeit komplett einzustellen und vom Ersparten in der Toskana leben zu können. Es gibt allerdings zahlreiche attraktive Modelle, die Arbeitszeit in den letzten Jahren der Beschäftigung kontinuierlich zu verringern, und sich langsam auf den verdienten Ruhestand einzustellen.
Viele Arbeitnehmer steigen bereits einige Jahre vor dem Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze aus dem Berufsleben aus, wenn dies vom Arbeitgeber angeboten beziehungsweise ermöglicht wird. Was früher bei Lehrern, Polizeibeamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes üblich war – mit Mitte bis Ende 50 aus dem Beruf auszuscheiden –, erfreut sich heute berufsübergreifend großer Beliebtheit. Vorausgesetzt die finanzielle Situation erlaubt einen solchen radikalen Schritt und von Arbeitgeberseite werden entsprechende Vorhaben unterstützt. Die Entscheidung für den Vorruhestand respektive die Arbeitszeitverkürzung ist eine persönliche. Wer seinen Beruf liebt und gerne ausübt, findet den Gedanken eventuell völlig abwegig und würde sogar gerne noch über die gesetzliche Altersgrenze hinaus arbeiten. Wieder andere können sich solche Überlegungen gar nicht erlauben, weil sie aus Gründen der Altersvorsorge so lange wie möglich berufstätig bleiben müssen. Nicht wenige arbeiten selbst als Rentner weiter, um ihr Auskommen zu haben. Die wohl wichtigste Voraussetzung, um den verfrühten als auch den allgemeinen Ruhestand genießen zu können, ist die finanzielle Absicherung fürs Alter. Über die verschiedenen Möglichkeiten und Modelle sollten sich Arbeitnehmer daher schon rechtzeitig, möglichst schon beim Einstieg ins Berufsleben machen. Neben der staatlichen Rente wird die private Altersvorsorge immer wichtiger. Denn eins ist garantiert nicht mehr sicher: die Rente!