Wenn Sie Ihr Angebot abgegeben haben, bleibt Ihnen letztlich nur übrig, zu warten, bis sich der Verkäufer der Immobilie meldet. Die Reaktion des Verkäufers kann dreierlei Art ausfallen. Im für Sie günstigsten Fall akzeptiert er Ihr Angebot; im ungünstigsten lehnt er es ab. Es kann aber auch sein, dass er Ihnen ein Gegenangebot macht. Nun liegt es an Ihnen, darauf einzugehen oder eben nicht. Dass ein Verkäufer Ihr erstes Angebot ablehnt, ist gar nicht selten. Und eigentlich sogar ein gutes Zeichen. Es deutet darauf hin, dass Sie zumindest nicht zu viel geboten haben. Natürlich spielt auch die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt eine Rolle, und es kann sehr gut sein, dass Sie einfach überboten wurden. Doch im Allgemeinen sollte Sie eine erste Ablehnung nicht entmutigen. Denn nun beginnt die eigentliche Kaufverhandlung. Indem Ihnen der Verkäufer ein Gegenangebot macht, signalisiert er Ihnen, dass Sie auf jeden Fall ein potenzieller Käufer sind. Jetzt geht es darum, ein für beide Seiten befriedigendes Ergebnis durch die Verhandlungen zu erzielen.
Die Kaufverhandlungen beinhalten nicht allein die Preisfindung. Es geht auch um die Art der Finanzierung, um Fristen und andere Modalitäten. Ein Immobilienkauf verursacht Zusatz- und sogenannte Abschlusskosten, und es muss geregelt werden, wer was am Ende bezahlt. Wie ist der Zustand der Immobilie, müssen Dinge repariert werden und ist bereits eine Gebäudegarantie im Verkauf enthalten? Wird das Objekt eventuell inklusive Möbel und Ausstattungsgegenständen oder „besenrein“ übergeben? Wann findet die Besichtigung und Abnahme der Mietimmobilie – eventuell im Beisein eines Sachverständigen – statt? Zu welchem Termin erfolgt die Besitzüberschreibung? Wird ein Notar benötigt und was gilt es sonst für bürokratische und behördliche Auflagen und Fristen zu beachten? All diese Dinge müssen geklärt werden, und zwar so, dass Sie als Käufer zufrieden sind. Wichtig ist es, die Verhandlungsvereinbarungen schriftlich festzuhalten, Protokolle anzufertigen, damit Sie im Fall der Fälle etwas Konkretes in der Hand haben. Sie müssen auch damit rechnen, dass die Kaufverhandlungen an einem oder mehren Punkten scheitern und man sich nicht einigt. Dann wäre es besser für alle Beteiligte, einen sauberen Schnitt zu machen und die Verhandlungen abzubrechen, als sich auf Kompromisse zu verständigen, die keine der Parteien richtig zufriedenstellen. Bleiben Sie auf jeden Fall freundlich und respektvoll, egal wie die Verhandlungen ausgehen.