Eine der sicherlich größten Errungenschaften des deutschen Sozialsystems in die gesetzliche Rente. Kaum ein Land der Welt eine derart solide Altersvorsorge, bei der die Rentner relativ passiv bleiben können. Zumindest war das bisher der Fall. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zahlten Arbeitnehmer ihren Teil der Rentenversicherung automatisch als Einkommensabgabe in die Sozialkasse ein. Mit dem Ende der Erwerbstätigkeit und dem Eingang in das Rentenalter erfolgte die monatliche Auszahlung der Rente. Die Rentner selbst mussten sich um nichts weiter kümmern. So funktionierte der soziale Generationenvertrag ein gutes Jahrhundert lang, doch damit ist mittlerweile Schluss. Die staatlichen Rentenbeiträge können längst nicht mehr alle Rentenansprüche decken. Heutige Arbeitnehmer sind deshalb gezwungen, eine zusätzliche private Altersvorsorge in Anspruch zu nehmen. Stichwort Riester-Rente, Rürup-Rente und dergleichen.
Die Rente in Deutschland wird künftig auf drei Säulen stehen müssen: der gesetzlichen Rentenversicherung, der freiwilligen betrieblichen Altersvorsorge und einer privaten Absicherung. Die gesetzliche Rente finanziert sich aus den Sozialversicherungsbeiträgen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dies Berufstätigen bezahlen sozusagen die Rente der Ruheständler. 2020 lag die Durchschnittsrente in Deutschland bei rund 1.500 Euro brutto im Monat. Das ist zum einen nicht viel, und impliziert zum anderen, dass viele Rentner bedeutend weniger Geld erhalten. Dass die Rente entgegen vielen Beteuerungen alles andere als sicher ist, wissen die Experten bereits seit vielen Jahrzehnten. Schon Mitte der 1970er-Jahre wurde die betriebliche Altersvorsorge ins Leben gerufen. Rund die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer profitiert mittlerweile von betrieblichen Zuschüssen. Es gibt zudem Beitragsbemessungsgrenzen, die Steuerfreiheit- und -erleichterungen garantieren. Doch auch die freiwillige betriebliche Rente ist mittlerweile nicht mehr gedeckt. Das hat zur Folge, dass Arbeitnehmer heutzutage private Vorsorge fürs Alter einplanen müssen. Die Riester-Rente, die Rürup-Rente für Selbstständige und andere persönlich finanzierte Rentenmodelle versprechen staatliche Zulagen und Renditen für die Zukunft.