Unter Immobilienökonomie versteht man die Anwendung betriebswirtschaftlicher Techniken und Maßnahmen auf dem Immobilienmarkt. Im Kern geht es darum, den Immobilienmarkt zu interpretieren und zu analysieren. Wie gestalten sich Angebot und Nachfrage, wie bilden sich Preise, sind Muster zu erkennen und lassen sich gewisse Trends, Tendenzen und Phänomene vorhersagen? Zu diesem Zweck werden die Hauptakteure auf dem Immobilienmarkt genauer betrachtet. Da wären zum einen die sogenannten Benutzer. Bei diesen handelt es sich um Eigentümer und Mieter in einer Person. Sie investieren in Immobilien, um Gewinne zu machen, indem sie ein Objekt erwerben, in dem Sie wohnen oder ein Gewerbe betreiben oder es anderweitig nutzen. Das gilt sowohl für Gebäude als auch für Land. Dann sind da die Eigentümer, die rein aus Renditegründen eine Immobilie kaufen. Sie nutzen diese nicht selbst, sondern vermieten sie. Und es gibt selbstverständlich Mieter, die einfach nur zur Miete wohnen und ansonsten nichts mit der Immobilie zu tun haben. Abgesehen von diesen Akteuren gibt es noch die Entwickler. Das sind Investoren, die Immobilien und Grundstücke für den Immobilienmarkt entsprechend weiter entwickeln und attraktiver machen. Ähnliches gilt für Renovatoren, die sich darauf spezialisiert haben, frisch renovierte und instandgesetzte Immobilien auf dem Markt anzubieten. Zu guter Letzt finden sich auf dem Immobilienmarkt auch noch Makler, Banken, Sachverständige, Anwälte und Behörden, die die Handel mit Immobilien ermöglichen, erleichtert und beaufsichtigen – die sogenannten Moderatoren.
Die Immobilienökonomie schaut sich auch die Immobilien selbst genau an. Die Haltbarkeit, der Bestand von Gebäuden und Grundstücken – die natürlich keine Haltbarkeit im eigentlichen Sinn haben, da Land nicht kaputt geht – ist ein gewichtiger Faktor. Die Einzigartigkeit einer Immobilie spielt ebenfalls eine große Rolle. Es gibt keine Einheitspreise für eine bestimmte Art von Immobilie; jede einzelne unterscheidet sich in Lage, Ausstattung und Finanzierung. Die Transaktionskosten nehmen ebenfalls Eingang in die Analysemodelle der Immobilienökonomie. Eine Immobilie kann ein reines Investitionsgut-, gleichzeitig aber auch ein Konsumgut sein. Gebäude und Ländereien sind zudem unbeweglich. Das heißt, zu einer Immobilie gehört immer auch ihr Standort, die Infrastruktur der Umgebung und das soziale Umfeld. Das sind alles Faktoren, die sich die Analysten und Experten genau anschauen und in ihren Berechnungen berücksichtigen.