Die Welt rückt immer mehr zusammen, und die Globalisierung macht natürlich auch nicht vor dem Immobilienmarkt halt. Seit den 1980er- und dann vor allem in den 1990er-Jahren internationalisierte sich der Handel mit Immobilien immer stärker, was nicht zuletzt durch die weltweite Immobilienkrise von 2008/2009 leidvoll bestätigt wurde. Dass sich jemand, der über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, ein Ferienhaus am Mittelmehr oder eine Stadtwohnung in London zulegt, gab es schon immer, und diese Art von Immobilienhandel macht auch nicht die Mehrzahl der Investitionen zwischen den Landesgrenzen aus. Die meisten Wohnimmobilien im Ausland werden von Einzelpersonen erworben, die sich durch die Vermietung von Ferienwohnungen, Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern lohnende Gewinne versprechen.
Doch der internationale Immobilienhandel, bei dessen Transaktionen es sich mehrheitlich um Gewerbeimmobilien handelt, spielt sich vor allem zwischen Unternehmen verschiedener Länder ab. Große Firmen kaufen Fabriken, Lagerhallen und Bürogebäude in anderen Ländern, um ihren Standort attraktiver zu gestalten und logistische Vorteile zu erzielen. Viele Inverstoren, oft sind das ganze Investmentgroups, stecken ihr Kapital in attraktive Immobilien. Wohnungen in angesagten Gegenden, wie es zum Beispiel viele amerikanische und russische Investoren in Berlin machen, aber auch die Investition und der Bau von Hotelanlagen und Ferienhäusern in Urlaubsregionen versprechen hohe Renditen. Darüber hinaus investieren viele Unternehmer in städtebauliche Objekte, Mietwohnungen, Vergnügungs- und Sportstätten und andere von der Kommune respektive dem Staat initiierte Immobilienpläne. Insbesondere Länder und Regionen, die sich im Aufbau beziehungsweise Wandel befinden – sei es aufgrund politischer und bewaffneter Konflikte, Stichwort Afghanistan oder Syrien, – oder weil sie touristisch erschlossen werden, sind willkommene Investitionsfelder für ausländische Investoren, die sich ein Stück vom Kuchen abschneiden wollen. Das ist überhaupt nicht wertend gemeint. Viele Länder, besonders diejenigen, die sich im Wiederaufbau befinden, sind auf das Geld angewiesen und könnten ohne Fremdfinanzierungen aus dem Ausland nur schwer existieren.